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Gewünschtes Verhalten nicht bestrafen

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Gewünschtes Verhalten nicht bestrafen

 

Mit der Botschaft zur Agrarpolitik 2022+ will der Bundesrat – überspitzt formuliert – dem Parlament die Katze im Sack verkaufen. Mutterkuh Schweiz verlangt, dass Bauern für gesellschaftlich erwünschtes Verhalten nicht bestraft werden.

 

Positiv an der Botschaft zur Agrarpolitik 2022+ ist der gleichbleibende Zahlungsrahmen für die Landwirtschaft. Die Gesamtsumme der Direktzahlungen soll nicht gekürzt werden. Der Bundesrat hält sich aber viel Spielraum offen. Je nach Umsetzung werden sich die vorgeschlagenen Änderungen unterschiedlich auswirken und unterschiedliche Landwirtschaftsbetriebe mehr oder weniger gefördert.

Sei es bei der Tiergesundheit, bei den Pflanzenschutzmitteln oder anderen Themen – es besteht mit der Vorlage vom 14. November 2018 die Gefahr, dass Betriebe für geringe Verbesserungen auf tiefem Niveau mehr belohnt werden als wenn sie sich schon länger auf höherem Niveau bewegen würden. Ein Beispiel sind die vorgeschla­genen Tiergesund­heits­beiträge. Diese Beiträge sind grundsätzlich sinnvoll, aber die vorgeschlagene Umsetzung ist ungünstig: Betriebe, die eine intensive tierärztliche Betreuung benötigen, sollen bereits ab 2022 unterstützt werden. Für Betriebe mit einem vorbildlichen Tiergesundheitsstatus soll hingegen erst „voraussichtlich ab 2024“ eine zweite Stufe eingeführt werden. Weil die neuen Massnahmen durch Kürzungen bei den bisherigen finanziert werden, erhalten Betriebe jedoch bereits ab 2022 weniger Direktzahlungen, wenn sie nicht bei neuen Programmen mitmachen. Fazit: Die besseren Betriebe werden bestraft. 

Mutterkuh Schweiz richtet sich seit Jahrzehnten auf die Bedürfnisse der Konsumen­tinnen und Konsumenten aus. Tierwohl, Weidehaltung, Fütterung mit Gras und beste Fleisch­qualität stehen im Mittelpunkt. Diverse Studien bestätigen, dass die Tiergesund­heit in der Mutterkuhhaltung auf einem hohen Niveau ist und Mutterkuhhalter nur selten Antibiotika einsetzen. Diese Anstrengungen sollten nicht bestraft werden. Im Gegenteil wäre eigentlich angezeigt, dass die Agrarpolitik erwünschtes Verhalten belohnt und fördert.

Der Vorstand von Mutterkuh Schweiz verlangt konkret:

  • Die Tierwohlprogramme sollen mit der AP 22+ beibehalten und mit mehr Mitteln ausgestattet werden. Das Tierwohl ist der Bevölkerung wichtig. Innerhalb der Tierwohlprogramme ist die Weide, wie mit der Motion Bourgeois (17.4075) gefordert, zu stärken.
  • Die neuen Tiergesundheitsbeiträge sollen so ausgestaltet werden, dass Betriebe mit einem vorbildlichen Tiergesundheitsstatus mindestens gleich stark gefördert werden wie Betriebe, die wegen ungünstiger Voraussetzungen für die Tiergesundheit besonders viel veterinärmedizinische Betreuung und Unterstützung benötigen. Betriebe müssen ab 2022 bei der zweiten Stufe mitmachen können.
  • Das GMF-Programm soll weitergeführt und mit einer glaubwürdigen, starken zweiten Stufe ergänzt werden.

Mutterkuh Schweiz ist der Verein der Mutterkuhhalter und Fleischrinderzüchter in der Schweiz. Der Verein führt die Markenprogramme Natura-Veal und Natura-Beef für Fleisch aus Mutterkuhhaltung und das Herdebuch für Fleischrinderrassen mit zurzeit 34 Rassen von A wie Angus bis Z wie Zebu. Die 5‘700 Mitglieder von Mutterkuh Schweiz halten rund 80 Prozent der Mutterkühe in der Schweiz.

Kontakt:
Mathias Gerber, Präsident Mutterkuh Schweiz, 079 358 38 19
Daniel Flückiger, Leiter Kommunikation, 079 226 52 76

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